Café du Commerce 

Du hast den Käse eingepackt,
ich die Gitarre längst eingesackt
und die andern bauen auch schon alle ab.
Hast alle Messer abgespült,
und ich die Walzer durchgespielt,
komm wir schlendern noch ein bißchen übern Markt.
Hast du wirklich keinen Durst,
komm dann teilen wir uns ne Wurst,
ach Gott, der Metzger, das sind doch bloß blöde Scherze.
Na ist gut, dann laß uns verschwinden,
ja dann kriegen wir auch noch hinten
unsern Tisch am Fenster drüben
im Café du Commerce.

Da liest die Bänkerin ohne Begleitung
nicht den Wirtschaftsteil der Zeitung.
Den liest am Tresen schon der pummlige Friseur.
Und der Gerichtsvollzieher sieht gebannt
auf den Bildschirm an der Wand.
Da laufen Pferde, aber später läuft da auch noch mehr.
Und der Kellner der hier rüberwackelt,
an seinem Bauchbeutel rumgrabbelt,
Sag, seine blonde Tolle, die ist doch pervers.
Der ist hier nur, um aufzureißen,
und erwischt ihn einer einmal beim Bescheißen,
schmeißt der Wirt ihn sofort raus zu den andern
auf die Straße vors Café du Commerce

Da hinten, wo jetzt alle lachen,
zeigt der Kleine in den feinen Sachen
den übern Tisch gezogenen Kindern seine Ärmelässe.
Na klar dürfen die hier auch saufen,
solang sie nicht um die Tische laufen.
Und wenn sie kotzen, gibt es gleich was an die Fresse.
Nein die Geigerin ist nicht besoffen,
glaube mir, die haben sie bestochen.
Zieht nie die Töne, spielt auch keine kleine Terz.
Und der Maler hinten in der Ecke,
der malt, worauf ich mit dir wette,
entweder sich selbst, Obst oder den Tod,
aber nicht die Fratzen aus dem Café du Commerce.

Ja die haben es hier längst geschafft,
im Marschtakt wird nicht mehr gelacht,
hier läuft jeder lieber selbst sein eigenes Rennen.
Sieh, wie sie tanzen, bitte laß uns gehen,
ich möchte mir das jetzt nicht mehr mitansehen,
wie sie da zappeln, nicht mehr stillhalten können.
Hab keine Angst, my Love, und komm ins Bett,
sie sind zu uns doch eigentlich noch ganz nett.
Ich hör genau an deiner Brust auf dein Herz.
Bleib auch noch wach, wenn Du gleich schläfst,
im Traum die Wölfe wieder zählst,
achte mit dem andern Ohr auf den Wind und der bläst
durch das Fenster diesen Lärm vom Café du Commerce.